16 Meine Reise vom 2. bis zum 10. März 2017

Am Donnerstag 2. März war ich in Fremantle zur Kosmetikerin und anschließend habe ich mir das alte Gefängnis angesehen. Im Gefängnis gab es eine interessante und sehr beklemmende Führung.
Am 3. März wurde ich von Cath abgeholt und zur Onkel Dann und Tante Leeza in Safety Bay gebracht. Zwei ältere Leute die ich schon vorher getroffen hatte und die drauf bestanden haben, das ich auch bei ihnen wohnen wurde. Leeza ist ursprünglich aus den Niederlanden, spricht aber nur noch ein wenig ihr eigenes Dialekt. Onkel Dann hatte die Reifen eines kleines Damenfahrrades aufgepumpt und auch einen Fahrradhelm bereitgelegt. Einen Helm ist vom Gesetzgeber Pflicht, ohne darf man nicht Fahrrad fahren. Es fühlte sich fremd an: ein kleines Fahrrad, also beim anhalten gleich die Füße am Boden und dann zusätzlich noch einen Helm auf. Aber mit dem Fahrrad unterwegs sein gibt mir immer so ein Gefühl von Freiheit, vor allem wenn man dann auch noch am Ozean entlang fährt.
Es wurde sehr lecker für mich gekocht, und weil ich sagte das ich roast patatoes so gerne esse, gab es das gleich an beiden Tagen. Im Garten gab es viele verschiedene reife Traubensorten, also jedes Mal wenn ich im Garten war, habe ich davon genascht.
Am Sonntagnachmittag war Cath wieder da und hat mich abgeholt. Und wie bei ihr üblich ist, hatte sie auch jetzt wieder ein volles Programm. Zuerst ein paar Freunde besuchen die sie vor 40 Jahre das letzte Mal gesehen hatte, danach zurück zum Kloster, wo sie am Wochenende meditiert hatte, denn sie hatte ihre Wäsche nicht von der Leine geholt, leider war niemand mehr da, dann mal eben schnell im Ozean zum schwimmen, Benzin tanken, und der Michael, der mit im Auto war, nach Hause bringen. Da dachte ich: jetzt gehen wir nach Hause und essen was, aber nein, zuerst mussten noch die Eltern besucht worden. Da gab es einen Film im Fernseher der zuerst gekuckt werden musste.
Am Montag (labour day, also einen Feiertag) gab es einen großen Markt im Park und da wollten wir hin, aber zuerst sind wir am Morgen zum Schwimmen ins Schwimmbad gefahren. Als wir gegen Abend nach Hause kamen lag ein Nachbar neben seinem geparkten Auto und war von der Hitze befangen und dem Anschein nach auch vom Schnapps, also erst mal einen anderen Nachbarn zur Hilfe geholt und kühles Wasser und ein nasses Tuch gebracht. Am Abend habe ich Cath dann eine Massage gegeben, das ging, denn sie hatte sich einen Massagetisch geliehen.
Am Dienstagmorgen musste Cath arbeiten und haben wir uns zum Mittagessen in der Stadt getroffen, da wo wir uns kennengelernt haben.
Danach gab es eine Chorprobe und von da mit dem Bus wieder nach Hause, Cath hatte eine besondere Meditation im Tempel und um 21 Uhr fuhren wir zum Jazzclub wo ihre Eltern jede Woche tanzen gehen. Da gab es live Musik.
Mittwoch 8. März haben wir am Morgen eine Skulpturen Ausstellung am Strand besucht. Und um 13 Uhr kam Ann Begg (5W) und holte mich ab. Wir fuhren zu dritt in ein nepalesisches Restaurant, wo ich Cath und Ann zum Essen eingeladen hatte.

Von da aus mit Ann nach Hause, wo ich in Ruhe meinen Koffer auspacken kann und alles was ich nicht mitnehmen will raus hole. Bei Ann finde ich meine Ruhe und nachts kann ich sehr gut schlafen, das ist super, denn im Flugzeug klappt das meistens im Glücksfall nur ein paar Stunden.
Am Donnerstagmorgen fährt Ann mich zum Flughafen und auf dem Weg dahin sagt sie: "wenn du wiederkommst fahren wir für ein paar Tage im Outback und werden da kampieren", da muss ich wohl noch mal zurück!

Der Koffer wiegt jetzt nur noch 13,5 Kg, das ist prima. Seit Montag bin ich sehr erkältet und huste stark. Mit Hilfe von Paracetamol mit codeine, die ich in Australien ohne Rezept kaufen konnte, gelingt es im Flieger nicht so viel zu husten en sogar ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
Am Freitag 19. März. um 9.15 Uhr landete ich in Amsterdam, nach einer Reise von 31 Stunden. Dirk holt mich ab und nachdem wir was eingekauft haben, besuchen wir meine Patentante in Millingen aan de Rijn und holen mein Buch vom Lesekreis ab bei meiner Schwester (sie ist nicht da, aber mein Schwager ist zuhause).
So gegen Abend bin ich dann wieder zuhause in Havixbeck.
Es dauert aber bestimmt eine ganze Woche bevor ich ganz angekommen bin. Es fühlt sich an als wäre mein Körper hier und meinen Geist muss noch hinterher kommen.

Auch von dieser Reise wieder ein paar Zahlen:

Ich war 179 Tagen auf Reisen, davon habe ich:
4 Tage im Flieger, verbracht
17 Tage in Malaysien mit Dirk
62 Tage gearbeitet
11 Tage im Hostel gewohnt,
6 Tage eine Wohnung gemietet über Airbnb
63 Tage bei 5W Damen gewohnt
16 Tage verbracht bei Leute die mir spontan eine Unterkunft angeboten haben.

Während der Reise habe ich, inklusive alles, also auch die Flugtickets, ein neuer Reisepass, internationaler Führerschein usw. € 35,-- am Tag ausgegeben.

Es war wieder ein super Erlebnis und auch jetzt denke ich: ich werde bestimmt nochmal so eine Reise machen. Mir sind so viele nette Leute begegnet und ich habe mich richtig willkommen gefühlt, und das Vertrauen erhalten, das wenn das eine nicht gelingt, es immer eine andere Lösung gibt.
Und ganz deutlich spüre ich: ich kann sehr viel alleine!

Danke schön fürs lesen und bis zum nächsten Mal, liebe Grüße von Erica